Internationalisierung der Vernetzung von Leichtbau-Kompetenzclustern

Die zunehmende Globalisierung, verbunden mit einer weltweit sehr unterschiedlichen Demografie- und Wohlstandsentwicklung, führt international zu einer immer komplexer vernetzten Welt, in der wir unseren Standort finden und behaupten müssen. Für Industriestaaten und insbesondere für eine Exportnation wie Deutschland mit einem hohen Lebensstandard bei einer alternden Bevölkerung wird dies zukünftig zur zentralen Frage in einem volatilen Prozess von Wettbewerb und Markt. Hierbei wird die Beherrschung der Komplexität mit intelligenten Lösungsstrategien und dem daraus generierten Profit zum Markenzeichen einer leistungsstarken, wettbewerbsfähigen Industriegesellschaft. Nachhaltigkeit und Ressourcensicherung müssen dabei stets unser Antrieb und Anspruch bleiben, um Ressourcen schonend Wachstum, Wohlstand und Arbeitsplätze zu sichern.

Als branchenübergreifender Lösungsansatz bietet hierfür der funktionsintegrative Systemleichtbau besondere Wettbewerbsvorteile. Dabei führt nur die Einbeziehung aller relevanten Werkstoffkombinationen und Herstellungsverfahren einschließlich Recyclingstrategien in das konstruktiv-technologische Produktkonzept zum Erfolg. Eine strategische, global ausgerichtete Kooperation von Industrieunternehmen, Dienstleistern und Forschungseinrichtungen mit hohem Vernetzungsgrad ist hierfür eine maßgebliche Voraussetzung. Dies erfordert insbesondere eine noch stärkere Verknüpfung von Natur- und Ingenieurwissenschaft. Die Definition von Verknüpfungspunkten im Sinne einer strategischen Vernetzung einerseits in der Fertigungstiefe vom Werkstoff zum Bauteil und andererseits in der Mitwirkungsbreite von Industrie, F&E-Dienstleistern und Hochschule gewinnt dabei zunehmend an Bedeutung.

Vernetztes Denken und Handeln über Grenzen hinweg werden in allen gesellschaftlichen Bereichen einen Paradigmenwechsel einleiten: Denn Innovationen werden auch zukünftig Trend und Treiber unserer Wirtschaft sein – und Innovationen beginnen bekanntlich im Kopf. Bei der Beurteilung und Lösung komplexer internationaler Sachlagen stößt der einzelne Mensch sehr schnell an die Grenzen seiner Möglichkeiten und Kompetenz. Daher muss er neben der lokalen Teamarbeit auch international mit Anderen solidarisch und verantwortungsvoll zusammenarbeiten, um die notwendige Effizienz zu erzielen.

In Dresden als dem Tor zum Osten sowie am Institut für Leichtbau und Kunststofftechnik (ILK) der TU Dresden war man für diese sich abzeichnende Notwendigkeit einer partnerschaftlichen Vernetzung und des Austausches, insbesondere mit unserem Partnerland Polen, bereits frühzeitig sensibilisiert.

Auf dem diesjährigen 16. Internationalen Dresdner Leichtbausymposium – dem Branchentreff der Leichtbauer schlechthin – werden Strategien für eine erfolgreiche Vernetzung an Beispielen aus unterschiedlichen Branchen aufgezeigt. Das Symposium dient zum einen dem werkstoff- und produktübergreifenden Wissens- und Erfahrungstransfer zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Politik, zum Anderen ist es seit jeher Ausgangsbasis für erfolgreiches Networking.

Deshalb möchte ich gemeinsam mit unserem Partnerland Polen auch Sie einladen, die Internationalisierung der Vernetzung auf Ihren Fachgebieten aktiv mit voranzutreiben, um mit Enthusiasmus in die Zukunft Europas aufzubrechen.

Programm 2012